Gerechtigkeit, Versöhnung und Klimaschutz voranbringen

Nachricht 26. Januar 2023

Friedensort Osnabrück/FO:OS wirbt für Teilnahme an Friedenskette

Für eine Teilnahme an der Friedenskette, die am Freitag, 24. Februar, zwischen den Friedenssälen in Osnabrück und Münster gebildet werden soll, werben Matthias Binder und Meike Jacobs vom Friedensort Osnabrück/FO:OS. Sie verbinden die starke Symbolkraft der Menschenkette auch unmittelbar mit dem Blick auf die Menschenrechte. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde vor 75 Jahren verabschiedet – das sei ein weiterer Grund, um am 24. Februar dabei zu sein. „Wir zeigen damit, dass wir die Menschenrechte anerkennen und ihre Einhaltung fordern. Dazu gehört auch eine Drehung: weg von militärischen Mitteln hin zur Diplomatie. Kriegshandlungen öffnen, je länger sie andauern, auf allen Seiten Tür und Tor für alle Formen von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Kriege sind immer auch direkte Fluchtursache, Umweltverseuchung und die Anhäufung von traumatischen Erfahrungen“, betont Meike Jacobs. Aus der Perspektive von FO:OS ist die Friedenskette auch eine Möglichkeit, sich symbolisch mit Menschen weltweit in Verbindung zu setzen. „Die weltweite Ökumene hat bei ihrer Vollversammlung in Karlsruhe im September 2022 bekräftigt: Wir gehen Hand in Hand, um Gerechtigkeit, Frieden, Versöhnung und Klimaschutz voranzubringen“, ergänzt Matthias Binder.

Auch vor dem Hintergrund des Regionalen Ökumenischen Kirchentags in Osnabrück, der unter dem Leitwort „Wege des Friedens“ steht, lädt FO:OS zur Teilnahme an diesem Friedensweg ein. „Die Friedenskette am 24. Februar ist eine Präsenzveranstaltung. Machen Sie sich auf den Weg, um an einer Stelle des historischen Friedenswegs zwischen Münster und Osnabrück für den Frieden einzustehen. Damit weisen Sie auf die Aktualität des Westfälischen Friedensprozesses sowie auf die Aktualität der Allgemeinen Menschenrechte und des Klimaschutzes hin. Motivieren Sie bitte auch Kolleg*innen, Mitschüler*innen, Nachbar*innen, Vereinsmitglieder, Freund*innen dazu, Teil der Friedenskette zu werden“, lautet der Aufruf von Meike Jacobs und Matthias Binder.

Über die Einladung und den Aufruf zur Teilnahme am 24. Februar hinaus, werde auch viel Mitwirkung und Engagement von Freiwilligen jeden Alters benötigt. Auch dafür könne sich jede*r über die Internetseite www.friedenskette23.de melden und Zeit anbieten. Eine weitere Idee sei, „dass eine Gruppe, eine Gemeinde, ein Chor, ein Performer, eine Schauspielerin usw. an einem Streckenabschnitt etwas Kreatives anbieten können. Das ist sehr erwünscht und herzlich willkommen“, berichtet Matthias Binder. „Alle sind eingeladen und aufgefordert, die Ideen nach Herzenslust sprudeln zu lassen. Solche Aktionen können überall entlang der Strecke stattfinden“, so Binder. Eine Anmeldung hier sollte per E-Mail erfolgen an Sabina Koerner (E-Mail: koerner.sabina@gmail.com).

„Gemeinsame Sehnsucht nach Frieden“ ausdrücken

FO:OS arbeitet mit in der Steuerungsgruppe zur Friedenskette. „Ich bin beeindruckt davon, in welcher Klarheit und Verbindlichkeit sich das zivilgesellschaftliche Bündnis der Friedenskette schnell darauf geeinigt hat, dass Nationalfarben, Parteilogos und ausgrenzende Parolen keinen Platz bekommen sollen. Auf dieser Grundlage kann ich voll mitgehen und mitmachen“, erklärt Binder. Für Meike Jacobs ist zentral, den gemeinsamen Willen und die gemeinsame Bereitschaft für sofortige Deeskalation zu stärken: „Die Menschenkette als lebendiges Band zwischen den Verhandlungsorten des Westfälischen Friedens ist lebendiger Ausdruck der gemeinsamen Sehnsucht nach Frieden. Für mich ist das auch die Forderung einer Musterdurchbrechung. Wir setzen damit ein Zeichen für die Ehrfurcht vor dem Leben und gegen die weitere Aneinanderreihung lebenszerstörender Entscheidungen.“

Die Sehnsucht vieler Menschen, sowohl in Konfliktregionen als auch hier, nach Schalom und Versöhnung sowie ihr Vertrauen auf diplomatisch errungene Lösungen gehe nicht verloren. „Im Gegenteil: Wir gehen am 24. Februar auf die Straße und drücken damit auch eine tiefe Verbundenheit mit denen aus, die diese Sehnsucht im Moment nicht aussprechen können, oder vielleicht auch nicht aussprechen dürfen. Wir setzen uns in Bewegung im Vertrauen darauf, dass Umkehr zum Frieden möglich ist“, sagt Jacobs.

Weitere Informationen

Über die Website www.friedenskette23.de stehen weitere Informationen zur Verfügung. Dort können sich auch Menschen melden, die für Streckenabschnitte die Verantwortung übernehmen möchten. Die Route entspricht dem Weg, den die Friedensreiter bei den Verhandlungen zum Schluss des Westfälischen Friedens vor 375 Jahren zwischen den Friedenssälen in Osnabrück und Münster zurückgelegt haben.

Zur Website der Friedenskette Münster–Osnabrück