Herantasten an einen großartigen Beruf

Nachricht 11. November 2024

Neue Vikarin in der Apostel-Gesamtkirchengemeinde mit Jagdhörnern begrüßt

Vanessa Schäferjohann möchte Pastorin werden und hat am 1. Oktober ihr Vikariat in der Evangelisch-lutherischen Apostel-Gesamtkirchengemeinde Osnabrück begonnen. Jetzt wurde sie in einem besonderen Gottesdienst in der Petruskirche offiziell begrüßt.

Der Willkommensgottesdienst, der als Hubertusmesse angekündigt war, wurde von der Jagdhornbläsergruppe Grönegau und dem Jagdhornbläsercorps Krevinghausen begleitet. Nicht wegen der Begrüßung der neuen Vikarin, sondern weil er schon länger so geplant war und jetzt beide Termine zufällig zusammenfielen. „Im Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte ist es Tradition, dass die Jagdhornbläser durch die Kirchengemeinden wandern“, erklärte Pastorin Inga Göbert, die bis Mitte 2023 Pastorin in Melle-Buer war und jetzt Vanessa Schäferjohann während ihres Vikariats begleitet. Zweimal sei die Hubertusmesse bereits in Melle-Buer geplant gewesen, aber einmal sei Corona dazwischengekommen und das nächste Mal ihr Wechsel nach Osnabrück. „Jetzt hat es endlich geklappt“, freute sich Pastorin Göbert.

Ich wünsche dir, dass das Vikariat nicht nur ein ‚technisches‘ Lernen ist, sondern auch ein innerliches: ein sich Herantasten an diesen besonderen Beruf, der ganz großartig ist.

Pastorin Inga Göbert zu Vanessa Schäferjohann

Zweiter Abschnitt der Ausbildung zur Pastorin

Pastorin Göbert hieß Vanessa Schäferjohann herzlich willkommen zum Vikariat in der Apostel-Gesamtkirchengemeinde. Das Vikariat ist der zweite Ausbildungsabschnitt auf dem Weg zur Pastorin nach dem Theologiestudium. Während des zweieinhalbjährigen Vikariats erfolgt die Ausbildung sowohl durch eigene Gemeindeerfahrung als Vikarin in einer Ortskirchengemeinde als auch durch Ausbildungsmodule am Predigerseminar in Loccum. „Ich wünsche dir, dass es dir wohlergeht im Vikariat und dass du dir Zeit lässt zum Ankommen, zum Beobachten und, ja, auch zum Abstandhalten“, sagte Pastorin Göbert zu Vikarin Schäferjohann. Denn das sei die Kunst, sich selbst nicht zu verlieren in den Ansprüchen und Aufgaben, in den Erwartungen und Fragen. „Ich wünsche dir, dass das Vikariat nicht nur ein ‚technisches‘ Lernen ist, sondern auch ein innerliches: ein sich Herantasten an diesen besonderen Beruf, der ganz großartig ist.“ Pastorin Göbert segnete Vanessa Schäferjohann für ihren Dienst in der Apostel-Gesamtkirchengemeinde. Im Anschluss hieß Monika Gehnen sie im Namen des Kirchenvorstandes ebenfalls herzlich willkommen und überreichte ihr als Begrüßungsgeschenk einen dekorativen Fensterschmuck aus fairem Handel für die neue Wohnung.

Ich empfinde es als riesiges Privileg, in diesem Beruf so viele Menschen begleiten zu dürfen und so viele Lebensgeschichten erzählt zu bekommen und mitzuerleben.

Vanessa Schäferjohann über ihre Motivation für den Pfarrberuf

Beruf der Pastorin äußerst vielseitig

Vanessa Schäferjohann ist 27 Jahre alt und kommt aus Barsinghausen in der Nähe von Hannover. Nach dem Abitur hat sie ein Freiwilliges Soziales Jahr in Bergen, Norwegen, verbracht. Dort sei auch der Entschluss gereift, Theologie zu studieren. Das Studium hat sie in Göttingen und Marburg absolviert. Bevor es nach Osnabrück ging zum Vikariat, war Vanessa Schäferjohann noch für ein Praktikum in einer Kirchengemeinde in Toulouse, Frankreich. Warum Sie Pastorin werden wolle, also einen Beruf erlernen, den heute immer weniger Menschen ergreifen wollen, erklärte sie mit ihrem Interesse an der Arbeit mit Menschen: „Ich empfinde es als riesiges Privileg, in diesem Beruf so viele Menschen begleiten zu dürfen und so viele Lebensgeschichten erzählt zu bekommen und mitzuerleben. Ich glaube, es gibt keinen vielseitigeren Beruf als den der Pastorin.“ Deshalb freue sie sich sehr darauf, die Menschen in der Apostel-Gesamtkirchengemeinde kennenzulernen und darauf, ihre ersten, vielleicht auch mal etwas holprigen, Gemeindeerfahrungen zu machen. „Ich danke Ihnen dafür, dass Sie mir Ihr Vertrauen schenken, und für die Möglichkeit, mich selber und vor allem den Beruf der Pastorin auszuprobieren!“